Neue Seite 3

 

cinema-ye-azad

سينمای آزاد

. Postfach 100525 D-66005 Saarbrücken   .Tel: 0049 681 39224 . cinema-ye-azad@T-online.de

آرشيو               کارنامه              عکسها               خبرها                تماس با ما

سرآغاز


Bassir Nassibi
Tel./AB 0049 (0681) 39224
E-Mail: cinema-ye-azad@t-online.de
http://www.cinemayeazad.blogspot.com/
Bassir Nassibi

Postfach 100525 • D – 66005 Saarbrücken

An
Heinrich Böll Stiftung
Rosenthaler Str. 40/41
10178 Berlin
66005 Saarbrücken, den 27.01.2006


OFFENER BRIEF


Wegen der Iranisch-Arabischen Filmtage 31. Januar – 05. Februar im Haus der Kulturen, Berlin



Sehr geehrte Damen und Herren,

die islamische Regierung wäre nach mehreren Jahren kontinuierlichen Verbrechen, Unterdruckung, Verhaftung, Folterung und Ermordungen der iranischen Bevölkerung und nicht zuletzt wegen des Urteiles im „Mykonos-Prozess“, am Ende ihrer Herrschaft angekommen, wenn nicht „Khatami“ mit seinem Charlatanismus nach seiner Wahl die Welt und das Volk im Iran mit seiner betrüglichen schönen Wörter über Freiheit und Demokratie irre geführt hätte. Das angebliche Liberalisierungsprogramm von „Khatami“ kam auch den europäischen Ländern meist zu Gunsten, um mit Iran profitablen Geschäfte öffentlich zu streben. Die westeuropäischen Länder versuchten mit sehr enormen Ausgaben die Kulturelle Produkte aus dem Iran, wie Filme, Musik, Theater u.a., unter dem Vorwand der Unterstützung den iranischen Künstler, in ihren eigenen Ländern vorzustellen. Dadurch versuchten sie das täuschend- liberale Gesicht von „Khatami“ ihrer eigenen Bevölkerung demokratisch zu maskieren.

So hat auch die Heinrich-Boll-Stiftung (HBS) unter dem großen finanziellen Aufwand im April 2000 mehreren Schriftsteller und Politikwissenschaftler aus dem Iran zur „Berliner Konferenz“ eingeladen, um damit die angebliche Reformpolitik der islamischen Regierung zu unterstützen. Es ist besser, wenn wir die wahren Ziele der HBS von einem der aktiven Teilnehmer erzählen lassen. Hamid-Reza Jalalipour, der von der HBS für einen Vortrag zu dieser Konferenz eingeladen wurde, sagt: Zur Verbesserung der Deutsch-Iranischen Wirtschaftbeziehung, sollte man zuerst das allgemeine Meinungsbild der Deutschen über Iran positiv verändern. Die Grünen hatten Jahre lang eine negative Haltung zur islamischen Regierung. Außerdem sie unterstützten auch aktiv den Mykonos-Prozess. Mit der Veranstaltung Berliner Konferenz wollte die Grünen-Partei in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Boll-Stiftung sich an die Regierung annähren, um den alten Last wieder gut zu machen.

Es ist zu anmerken, dass Hamid-Reza Jalalipour einer der größten Ideologen aus der islamischen Regierungsmannschaft ist, der von der HBS eingeladen wurde. In Anbetracht seiner Aussage kommt der starke Einsatz der HBS gegen die Personen und die Gruppen, die gegen die Veranstaltung demonstriert haben, noch merkwürdiger vor. Die HBS hat einstimmig mit der islamischen Regierung im Iran alle Demonstranten beschuldigt und verachtet. Um die Gegner der Veranstaltung zu hindern, wurde der Veranstaltungsort, das Haus der Weltkultur in Berlin zu einer Festung mit über 200 bewaffneten Sicherheitsbeamten im Vortragsraum. Ist eigentlich nach dem Deutschen Gründgesetz eine Gegendemonstration bei einer Aktion in Deutschland verboten? Ganz interessant ist zu wissen, dass zuerst auf der Liste der Mitwirkenden der Veranstaltung auch der Name von Islamischen-Regierungsbotschafter in Berlin, „Ahmad Azizi“ zu lesen war, der aber später bei der neuen Liste raus kam.

Leider ist es auch zu erwähnen, dass viele angeblich exil-iranische Gruppen wie „TUDEH“, „AKSARIAT“, die die Regierung offiziell unterstuzen aber auch manche Journalisten und Intellektuellen wie Bahman Nirumand, Nasrin Bassiri, Ahmad Taheri, Nawid Kermani, Katayun Aminpour und …, die aktiv die Veranstaltung geholfen und zur Erkennung und Verhinderung der Gegendemonstranten beigetragen haben.

Ist es nicht eher erstaunlich, dass nur etwa 10 Prozent des in Berlin anwesenden Publikums - angeblich „jene Maoisten, Marxisten und Volksmudschaheddin“ (taz, 22. April 2000) - lautstark protestierten? Sollen wir Jahrzehnte im Exil, psychische und körperliche Folterspuren, Zukunftslosigkeit, Verlorenheit und teilweise ewige Trauer übergehen? Einen nichtexistenten Reformprozess begrüßen und unsere Wunden verdrängen? Sollten diese Frage bejaht werden, dann bezeichne ich das bitter lachend als „Ironie des Schicksals“.

Wissen Sie, was man mit „Parwaneh Hamidi“, eine exil-iranische Schauspielerin machte und immer noch macht? Eine Frau, die bei dieser Veranstaltung mit einer kurzen künstlerischen Performance, sehr mutig ihre Meinung gegen die Zwangsverschleierung im Iran geäußert hat. Ihr ganzes Privatleben wurde zerstört, sie verlor ihre Arbeit und muss jetzt ständig unter starken psychischen Druck leiden.

Während des Balkankrieges haben manche Grünenmitglieder bei der Parteiveranstaltung der Grünen Veranstaltung auf den Kopf gestellt. Dabei hat ein Mitglied sich ganz ausgezogen und ein anderer warf sogar Joschka Fischer, damaliger Außenminister, rote Farbe ins Gesicht. Ist die Tat dieser Grünenmitglieder demokratisch gewesen? Oder von der Demokratie dürfen nur die Grünen von Bedarf machen!

Das islamische Regime im Iran ist eine diktatorische Regierung, die aus mehreren Mafia- ähnlichen Gruppierungen besteht. Diese Untergruppen waren von Anfang an gegeneinander und versuchen immer bei Gelegenheit sich gegenseitig zu attackieren oder sogar zu vernichten. In kritischen Phasen haben sie sich aber immer für den Halt ihres Machtapparates geeinigt. Bei diesen ständigen Machtkämpfen der Regierung entsteht oft auf der Sicht einer Dritten eine Paradoxie. So erlaubt sich die islamische Regierung manche Referenten, die von der HBS nach Berlin eingeladen wurden, bei ihren Rückreise, im Iran zu verhaften und zu foltern, wohl zu wissen, dass sie mit vollem Erlaubnis dieser Regierung bei dieser Konferenz teilgenommen haben. Die Grünen zusammen mit damaliger Regierung haben statt ein Abbruch der Beziehungen mit Iran, ihrer guten Beziehung mit Mullahs weitergeführt und haben auch ganz einfach die Schuld an die Verhaftung ihrer Gäste aus dem Iran, der iranischen Opposition im Exil übergeben.

Es wurden weitere ähnliche Veranstaltungen aber mit kleinerem Ausmaß gefolgt. Hier kann ich andere kulturelle Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit „Abbas Maroufi“ im Haus der Weltkultur in Berlin im Jahr 2005 durchgeführt würde, nennen. Dabei wurden die von Khomeini stammenden privaten Kleidungen und Sachen ausgestellt. Wieder haben sich viele Exil-Iraner gegen diese Aktion gestellt. Wieder haben die Veranstalter es begründet, dass sie die Freiheit und die Demokratie verteidigen wollen. Es ist Rätselhaft, wie man Demokratie durch die Ausstellung der Kleidungen eines großen Diktators verteidigen kann.

Es ist zu erwarten, dass die Nachkriegsgeneration der deutschen Politiker eine bessere Wahrnehmung über Kulturpolitik im System einer diktatorischen Regierung haben soll. Sie wissen, dass solchen Regierungen die Künste insbesondere die Filmmedien als ein Machtmittel für ihre eigenen Propagandaziele instrumentalisieren. Das kann man unter der Herrschaft der National-Sozialisten in Deutschland sehr gut beobachten.

Die islamische Regierung im Iran benützt für ihre Filmpolitik fast alle Gesetze und Vorschriften, die auch damals von Göbels vertreten und durchgeführt wurde. Aber dadurch, dass es sich im Iran um eine religiös- faschistische Regierung handelt, werden die Gesetze im Iran viel härter und umfangreicher umgesetzt. Es werden alle Filme, die für Export vorgesehen sind, bei einem speziellen Gremium, auf alle ihre Merkmale überprüft. Die Exportfilme müssen die islamische Regierung im Ausland vertreten, selbst wenn man bei einem oder anderem Film manche politisch-gesellschaftliche Kritiken täuschen will.

Die rot-grünen Politik in „Khatamis“ elf jähriger Legislatur war mit seiner angeblichen Reformpolitik und die Unterstützung des iranischen Kulturexports zu begründen. Sie meinten, dass dadurch das Machtsystem im Iran sich verbessert und liberalisiert. Was sehen wir nun nach der Machtübernahme durch Ahmadinedjad. Ist das die Konsequenz einer liberalen Regierung? Über Ahmadinedjad sagte Karubi Parlamentvorsitzender in „Khatamis“ Regierung: „Nun ist eine faschistisch- militärische Taleban-Regierung an der Macht“.

Es erstaunt uns noch mehr, wenn wir hören, dass die HBS immer noch ihre alte Politik gegenüber den iranischen Kulturexportprodukten wie Filme treiben. Ahmadinedjad wechselte alle Führungskräfte der Regierungsämter durch seinen eigenen Stab. Warum Zeigen Sie dann Filme, die direkt von Ahmadinedjads Regierung ausgesucht wurden?

Ich möchte gerne erfahren, wie jetzt die Parteien und Medien die Haltung der Heinrich-Boll-Stiftung, die immer noch unter dem Vorwand „Unterstutzung der Reformen im Iran“ den Kulturexport unterstützt, darauf reagieren, und wie möchten sie dieses Mal das neue Filmprogramm (Iranisch/Arabische Filme 31.Jan.- 05. Feb.) begründen?



Bassir Nassibi

CINEMA-YE-AZAD e. V.
(Das Zentrum für Filmforschung im Exil)
















Kopie an:
- Deutsches Außenministerium
- Presse
- Rundfunk
- Fernsehanstalten
- Politische Parteien


سرآغاز